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AutorenbildVera Zischke

Sensible Recherchen: Sicher durchs Internet surfen

Aktualisiert: 7. Apr.

Wie kann ich eine Netzrecherche zu sensiblen Inhalten wie Unfälle machen, ohne mit schrecklichen Bildern konfrontiert zu werden? Das hat mich eine von euch gefragt, als ich nach euren Themenwünschen für die Reihe „Recherche für AutorInnen“ suchte.

(Foto: Wix)

Mir fallen dazu spontan zwei Sucherlebnisse ein. Einmal diese Sache als ich in der Foto-Datenbank von Canva nach „Doctor“ suchte und eine Nahaufnahme von einem zerfetzten Bein bekam. Und dann als ich eine Online-Broschüre zum Thema Neurodermitis durchblätterte und auf all den vielen bunten Bildern keinen einzigen Menschen mit Ekzemen sah, sondern nur tadellose Haut. Wie unterscheiden sich diese Situationen? Nun, in einem der beiden Fälle habe ich nicht mit sensiblen Inhalten gerechnet. In dem anderen war ich darauf vorbereitet. In beiden war ich einigermaßen überrascht.


Aber kann man es überhaupt vermeiden, mit schockierendem Bildmaterial konfrontiert zu werden? Eine Möglichkeit sind Kindersuchmaschinen wie:


Google Safe Search soll vor sensiblen Inhalten schützen


Allerdings stellt sich da durchaus die Frage, ob die angezeigten Treffer (zum Beispiel Kinder-Lexika) für euch den erwünschten Erkenntnisgewinn bringen. Google bietet die Möglichkeit, die so genante SafeSearch zu aktivieren (bitte nicht verwechseln mit der Freeware Norton Safe Search, das ist etwas anderes). Googles Safe Search ist eine Art Suchfilter, der sexuell anstößige Inhalte oder Gewaltdarstellungen herausfiltern soll. Das gilt für Bilder, Videos und Webseiten im Allgemeinen. Der Filter kann über das Google Konto aktiviert oder abgeschaltet werden.

Sicher surfen kann bei Autorinnen und Autoren aber auch bedeuten, dass man sich lieber ungesehen durchs Netz bewegt. Wir kennen es alle: Da schreibt man so vor sich hin und kommt nicht weiter, ehe man nicht herausgefunden hat, ob man Leichen wirklich in Säure auflösen kann. Oder wie man eine Bombe baut. Oder wie man seinen Tod vortäuscht. Ruckzuck haben Google und Co mitbekommen, dass man sich für das Weltende oder Versicherungsbetrug interessiert und schon wird man mit merkwürdigen Angeboten und Werbung für Risiko-Lebensversicherungen zugespammt. Ja, ja, man kennt es…


Wie bewegst du dich unsichtbar im Netz?

Wie also bewegen wir uns möglichst unsichtbar im Netz? Das gelingt zum Beispiel durch einen privaten Surfmodus, der sich bei vielen Browsern wie Firefox, Safari Microsoft oder Google Chrome einstellen lässt. In dem Fall werden die Suchaktivitäten nicht gespeichert und Cookies werden nach Schließen der Webseite gelöscht. Um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man sich von seinem Google Konto abmelden.

Unsichtbar ist man damit allerdings nicht. Man hinterlässt dennoch Spuren auf den Seiten, die man besucht und bei seinem eigenen Internetanbieter und kann im Zweifelsfall zurückverfolgt werden. Wirklich anonym surfen wir zum Beispiel mit einer VPN-Verbindung.


Anonym dank der VPN-Verbindung

VPN steht für virtual private network. Dabei nutzt man eine Art Tunnel zwischen dem eigenen Computer und dem VPN-Gerät, durch den ein geschützter Austausch möglich ist, der nicht durch Dritte eingesehen werden kann. Als Journalistin nutze ich diese Möglichkeit beispielsweise, um Daten an unser Redaktionssystem zu übermitteln. Der Tor-Browser arbeitet noch einmal anders. Er leitet den Datenverkehr verschlüsselt über mehrere Knoten im Tor-Netzwerk um. So kann niemand mehr nachvollziehen, von wo aus die Daten gesendet wurden.


Für beide Varianten gibt es verschiedene Anbieter, die man sich in Ruhe ansehen sollte. Ganz wichtig: Dies ist keine Anleitung fürs Dark Web, sondern nur ein Hinweis für Autorinnen und Autoren, die nicht wochenlang auf dem Familienrechner daran erinnert werden wollen, dass sie mal kurz klären mussten, ob man jemanden wirklich mit Schneckenkorn vergiften kann (Spoiler: natürlich nicht!).


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