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AutorenbildVera Zischke

5 witzige Wege, deine Figuren kennenzulernen

Aktualisiert: 7. Apr.

Kennst du das? Du stockst beim Schreiben, weil du gar nicht weißt, wie deine Figur in einer bestimmten Situation reagiert, welche Haltung sie beispielsweise zum Glauben, zur Ehe oder zum Verhalten einer anderen Figur hat. Und plötzlich wird dir klar, dass du noch viel zu wenig über dieses Wesen weißt, über das du ein ganzes Buch schreiben willst? Keine Angst. Auch hier lautet das Motto: Lass uns ein bisschen spielen.


(Foto: Canva)


1. Dein unsichtbarer Freund


Stell dir vor, deine Figur läuft neben dir her. Wie würde sie darauf reagieren, dass der Pfandautomat im Supermarkt mal wieder streikt? Würde sie dich aufziehen, dass du dich beim Autofahren schon wieder so aufregst? Ein netter Zeitvertreib, besonders wenn man unliebsame Behördengänge machen oder etwas umtauschen muss und gerne ein bisschen mutiger auftreten würde.


2. Gemeinsame Erlebnisse verbinden


Du weißt, dass deine Figur ein paar üble Komplexe mit sich rumschleppt, weil sie als Kind immer für ihr Äußeres gehänselt wurde? Aber irgendwie liest es sich flach, wenn du beschreibst, wie sich das heute noch auswirkt? Dann reise mit deiner Figur durch die zeit und schreibe eine Ursprungsszene. Wie war es, als Karl das erste Mal mit Igelschnitt zur Schule kam und sich alle über ihn lustig machten, weil man seine Segelohren sehen konnte? Wie hat es sich für Caro angefühlt, als sie die feste Spange bekam? Welche Sprüche bekam sie gedrückt und was hat das mit ihr gemacht? Gab es einen besonders schlimmen Moment? Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Setze Anker, die so stark sind, dass du


3. Lerne die Eltern kennen


Wir alle verhalten uns ein wenig anders, wenn unsere Eltern mit am Tisch sitzen. Wie ist das bei deiner Figur? Was schwingt mit und worüber wird nicht gesprochen? Begleite deinen Prota doch mal in einer Übungsszene auf einen typischen Familienbesuch und lerne ihn bei Mutti am Kaffeetisch kennen.


4. Finde den Vibe


Manchmal wissen wir ganz genau, welchen Appeal oder auch Vibe jemand hat. Du kannst eine Gegenwartsstory schreiben und trotzdem kommen bei deiner Figur James-Dean-Vibes auf. Kitzel heraus, was genau diesen Vibe ausmacht. Das kann sowohl den Kleidungsstil meinen als auch eine bestimmte Art, sich zu bewegen, oder gewisse Manieren. Halte diese Details so gut wie möglich fest und beschreibe sie, ohne James Dean namentlich zu nennen. Sie machen deine Figur spezifisch und unverwechselbar.


5. Eine Frage des Alters


Eine Sache, die mir immer wieder hilft, ein klares Bild von Figuren zu bekommen: Passt das tatsächliche Alter mit dem biologischen Alter zusammen? Ich neige dazu, junge Menschen zu schreiben, die etwas zu reif für ihr Alter sind. Meistens gibt es dafür aber einen guten Grund. Genauso schreibe ich gern alte Damen, die sich ganz bestimmt nicht im Lehnstuhl zurücklehnen, um ARD und ZDF zu gucken. Das macht Spaß. Und wenn man authentisch bleibt und nicht zu dick aufträgt, haben auch die LeserInnen was davon.


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